Jeder kennt sie; jeder hat schon mal ihre Dienste in Anspruch genommen – die Rede ist von der Apotheke. Nicht nur für chronisch Kranke stellt sie eine wichtige Anlaufstelle dar, wenn es darum geht, sich zum Thema Medikamente, Wechsel- und Nebenwirkungen, Krankheiten oder auch Hautpflege beraten zu lassen, wie z.B. bei Apotheke Liebenau Mag. Volker Weißensteiner KG.

Trotzdem sind Apotheker im Laufe der Zeit immer wieder in Verruf geraten – dies betrifft vor allem das Vorurteil der „Apothekenpreise“, wonach kritisiert wird, dass Apotheker ihre Dienstleistungen und Produkte zu überteuerten Preisen an den Mann bringen und es ihnen im Prinzip mehr um das Florieren des Geschäftes als um die Gesundheit ihrer Kunden gehe. Trotzdem sind diese pharmazeutischen Fachkräfte bis heute unentbehrlich für das niedergelassene Versorgungsgebiet und ein wichtiger Teil unseres Gesundheitssystems.

Wie alles begann

Der Berufsstand des Apothekers kann stolz auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Die Anfänge der Pharmazie gehen zurück bis zu den ersten Hochkulturen. Die ersten „richtigen“ Apotheker existierten vor über 800 Jahren. Im Jahre 1240 erließ der damals herrschende Kaiser, Friedrich II., eine Verordnung, welche als revolutionäre Reform in der Geschichte des Gesundheitswesens eingehen sollte: die strikte Abgrenzung zwischen der ärztlichen und der pharmazeutischen Tätigkeit. Dadurch war es einer Person verboten, beide Berufsbilder gleichzeitig zu besetzen. Der Staat war nun für die Kontrollen beider Berufsgruppen verantwortlich und führe diese auch konsequent durch. Dieses Dekret brauche Ordnung in das damalige Gesundheitssystem, da vorher immer wieder Quacksalber falsche, wirkungslose oder tödliche Arzneien vertrieben hatten.

Von Kräutern und Laboren

Die im Jahre 1241 erste urkundlich erwähnte Apotheke findet sich in Trier. Unter strenger Kontrolle der hiesigen Ärzte und der Stadtverwaltung stellten Pharmazeutiker Arzneien in ihren eigenen Laboren her, was zu damaligen Zeiten nicht immer ungefährlich war. Beispielsweise waren Pharmazeutiker bei der Produktion von Laudanum ständig in Kontakt mit Opium, verschiedenste Pulver aus Käferextrakten griffen Atem- und Harnwege an.

Wer eine eigene Apotheke eröffnen wollte, musste einen Nachweis über sein erlerntes Handwerk erbringen. Anders als heute bestand in damaliger Zeit keine Niederlassungsfreiheit – die Stadtverwaltung genehmigte nur einer geringen Anzahl an pharmazeutischen Fachkräften, sich selbstständig zu machen. Erst im Jahre 1958 wurde das Gesetz des freien Marktes erlassen.

Industrialisierung und Revolution

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde die Pharmazie revolutioniert. Arzneien und Medikamente konnten dank moderner Fabriken in oft großer Stückzahl zu relativ erschwinglichen Herstellungskosten produziert werden. Von Fachhand hergestellte Medikamente wurden dadurch immer mehr vom Markt verdrängt.

In der heutigen Zeit haben die Pharmazeutiker vor allem eine beratende Funktion – sei es, Kunden bei möglichen Wechselwirkungen verschiedenster Medikamente zur Seite zu stehen oder im Falle einer leichten Erkrankung ein wirksames Medikament auszuhändigen. Weiteres stehen pharmazeutische Fachkräfte auch immer mit Rat und Tat zur Seite, wenn Patienten auf Heimmessgeräte (beispielsweise Blutdruckmessgeräte, Blutzuckermessgeräte) einzuschulen sind oder sich über die richtige Hautpflege beraten lassen möchten.

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